Räfiser
Orts- und Flurnamen können über 2000 Jahre alt sein
Dies
mag vielleicht erstaunen, aber es ist tatsächlich so, dass einzelne Namen hier
bereits vor über zwei Jahrtausenden gebildet worden sind. Und was noch
verblüffender ist, sie haben bis heute überlebt. Allerdings handelt es sich
nur noch um etwa zwei Prozent des heute bekannten Namengutes.
Als
Resultat einer langen Sprach- und Namenforschung können wir heute folgendes
sagen: Die Räfiser Flur- und Ortsnamen gehören drei verschiedenen
Sprachschichten an. Die ältesten sind rätisch/keltischen Ursprungs, die zwei,
grössere Schicht umfasst Namen aus der lateinisch/alträtoromanischen Sprache,
der grösste Teil der heutigen Namen stammt aus dem Alemannischen.
Die
Namen sind ein Beweis dafür, dass in unserer Gegend bis vor 2000 Jahren
rätisch/keltisch gesprochen wurde. Diese Sprachen wurden ab dem Jahre 15 vor
Christus vom Volkslatein der Römer überdeckt. Daraus entstand das
Alträtoromanische, das bei uns bis ins 11./12. Jahrhundert gesprochen wurde.
Das Rätoromanische wurde dann durch die Sprache der von Norden her
eingewanderten Alemannen bis in die Bündner Bergtäler zurück verdrängt.
Beispiele
aus der ältesten Namenschicht Räfis:
Der
Name Räfis selber ist sehr alt. Er wird urkundlich erstmals um das Jahr 842 als
Herrenhof Revena erwähnt. Wir können den Namen nicht mit Sicherheit deuten.
Vermutlich geht er auf rätisch oder keltisch ROVENA zurück, was wir mit
"Rutschgebiet am Bergfuss" übersetzen können. Das
"Rutschen" muss in Zusammenhang mit dem Rhein gesehen werden. Urkunden
sagen aus, dass einzelne Rheinarme bis zum Bergfuss vordringen konnten.
Burgerau:
Mit
Au wurde das Land, welches inselförmig zwischen Flussläufen lag, bezeichnet.
Die Burger hatten zur Zeit der Landvögte, im Gegensatz zu den Hintersässen,
gewisse Rechte. Die Burgerau war demnach "eine Au, die den Burgern
gehörte".
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